Das verzauberte Haus

»Denn die Seele, die lebende Menschen haben, ist das, was sie nicht lieben läßt, was in aller Liebe einen Rest zurückbehält, was in aller Liebe nur sich ansieht; sie können sich nicht verschenken; sie bleiben immer sie selbst, sie kommen mit gefesselten Händen und geschlossenen Augen, um sich hinzugeben, und doch lieben sie den anderen… Das verzauberte Haus weiterlesen

Mißverständnisses

»Daß man den liebt, der einen glücklich macht, ist für den reflektierten Menschen eine mangelhafte Art von Liebe; liebe ich den, der mich böswillig unglücklich machte, so ist das Tugend; aber den zu lieben, der aus Liebe, also infolge eines Mißverständnisses, aber wirklich aus Liebe mich unglücklich machte: das ist die meines Wissens bis jetzt… Mißverständnisses weiterlesen

Zurückzuretten

»Lieben heißt nicht besitzen, sondern Hingabe. Heißt, sich einem andern überantworten, nicht aus Masochismus oder Lust an der Unterwerfung, sondern, um in einem Sprung über den Abgrund der Unsicherheiten hinweg – dem anderen sein verlorenes Vertrauen zurückzuschenken, ein Stück weit sein Leben zurückzuretten aus der Verwüstung und den Enttäuschungen des Lebens.« – Undine Gruenter, Der… Zurückzuretten weiterlesen

Seltsame Einsamkeit

»Denn die Liebe will nicht den anderen erreichen – das wäre unmöglich -, sondern ihm gestatten, sich so tief und so weit zu enthüllen, als sie es verdient. Die Erkenntnis der Liebe, die nichts mehr mit der eifersüchtigen, der »mysteriösen« oder der unruhigen Liebe zu tun hat – das ist, was der andere uns über… Seltsame Einsamkeit weiterlesen

Erzählzeit

»Da ist die einzigartige Chance, die uns mit jedem Beginn einer Liebesgeschichte gegeben wird: die Zeit des Erzählens der eigenen Lebensgeschichte. Der Anfang ist immer gekennzeichnet durch zwei ineinandergeschlungene Stimmen, die sich ihr Leben erzählen. Erzählzeit. Zuhörzeit. Der Anfang ist immer: das Abtauchen in die Erinnerung. Ein langsames, verästeltes Ausschöpfen. Deshalb vielleicht das rauschhafte Glücksmoment… Erzählzeit weiterlesen

Liebe

»Die Liebe bricht die Selbstbezogenheit auf und verbindet das eigene Leben mit dem eines anderen. Man öffnet sich für die Schönheit und das Rätsel einer Begegnung. Man fühlt sich beschenkt und lebendig, aber auch unsicher und verletzlich. In der griechischen Mythologie ist Eros das Kind der Fülle (Poros) und des Mangels (Penia). Die Bettlerin Penia… Liebe weiterlesen

Viral

»Du wirst sterben wie jeder andere auch; und daß du lebst, bedeutet nicht nur, daß du existierst, sondern daß die Welt existiert: sie wird mit deinem Tod verschwinden, und für dich wird es sie dann nie gegeben haben, wie es sie inzwischen für Milliarden von Menschen nie gegeben hat. Aber wenn es so ist, daß… Viral weiterlesen

Todsicher

»Wir leben, um zu sterben. Der Tod ist das Ziel der Existenz, das ist, wird man sagen, eine Binsenwahrheit. Doch zuweilen verschwindet hinter einem abgegriffenen Ausdruck das Banale, und die Wahrheit taucht auf, taucht ganz neu wieder auf. Mir scheint, ich durchlebe einen jener Augenblicke, da ich mir zum ersten Male sage, da ich zum… Todsicher weiterlesen

Etwas zu Nichts

»Was GEWESEN ist, das IST nicht mehr; ist eben so wenig, wie Das, was NIE gewesen ist. Aber Alles, was ist, ist im nächsten Augenblick schon gewesen. Daher hat vor der bedeutendesten Vergangenheit die unbedeutendeste Gegenwart die WIRKLICHKEIT voraus; wodurch sie zu jener sich verhält, wie Etwas zu Nichts. – Man ist mit Einem Male,… Etwas zu Nichts weiterlesen