»Die Außenwelt ist eine Wahrnehmung, eine Abstraktion. Ich habe ein inneres Bild der Außenwelt. Deshalb muss ich versuchen, zu verstehen, dass die Welt des anderen nicht meine Welt ist, dass es keine Welt gibt, die wir gemeinsam haben. Wir können einen gemeinsamen Raum schaffen, in dem wir uns bewegen. Die Außenwelt ist der Reiz und die Innenwelt ihre Wahrnehmung, aber ich habe keinen unmittelbaren Zugang zur Außenwelt.
Ein Beispiel: Ich sehe dich, und du bist für mich so, wie ich dich sehe. Aber wie bist du wirklich? Keine Ahnung – woher soll ich das wissen? Das Einzige, was ich von dir weiß, ist das, was ich sehe. Umgekehrt ist das, was du siehst, das Einzige, was du über mich weißt, und nicht das, was ich bin. Das heißt, es gibt keine Außenwelt, auf die man sich beziehen kann. Der Blick auf die Dinge ist so relativ, dass unsere Interpretation davon abhängt, wie man sie sieht.«
– Jorge Bucay, Das Buch der Begegnung