»Denn Philosophieren heißt suchen, und das impliziert, daß es Dinge zu sehen und zu sagen gibt. Heute aber sucht man kaum. Man »geht zurück« auf die eine oder andere Tradition, man »verteidigt« sie. Unsere Überzeugungen fußen weniger auf erkannten Werten oder Wahrheiten, als auf den Lastern und Irrtümern derer, die wir ablehnen. Wir lieben wenige… Zurückgang weiterlesen
Kategorie: Existenzielle Psychodynamik
Krankheit leben
»Irgendwann sucht man sich einen letzten Ort, der wie eine Rückkehr zu sich selbst ist, wo man sich von dem befreit, wozu einen das Leben gezwungen hat. Es muss nicht eine Hütte in den Wäldern sein, es kann auch eine Krankheit sein.« – Manfred Köhler
Freiheitsrausch
»Was erfahren werden kann, ist nur die Absurdität von Leben und Sterben und – wo der Freitod gewählt wird – ein absurder Freiheitsrausch. Dessen Erlebniswert ist nicht gering. Denn wie ein Blitz durchzuckt uns, wenn es so weit ist, die Erkenntnis, es war das Ganze das Unwahre. Erkennen, allein, das zu nichts taugt im Leben.… Freiheitsrausch weiterlesen
Verwandlungsnatur
»Das Wunderbare aber und für den Menschen nicht zu Missende an der wahren Verwandlung ist ihre Freiheit. Da eine Verwandlung zu allem, also in jede Richtung möglich ist, ist nie vorauszusehen, zu welcher es wirklich kommt. Man steht an einem Scheideweg, der sich in hundert Möglichkeiten eröffnet und weiß – das ist das Wichtigste –… Verwandlungsnatur weiterlesen
Lebensverhältnis
»Für mich ist nichts gefährlicher als die Erinnerung. Habe ich mich eines Lebensverhältnisses erst erinnert, so hat das Verhältnis selbst aufgehört. Es heißt, daß Trennung die Liebe auffrischen helfe. Das ist zwar richtig, aber sie frischt sie auf eine rein poetische Weise auf. In der Erinnerung leben ist das vollkommenste Leben, das sich denken läßt,… Lebensverhältnis weiterlesen
Heilmittel
»Krankheit ist ein Heilmittel gegen den Tod, auf den sie uns vorbereitet. Das erste, was der Lehrling in ihrer Schule lernt, ist Mitleid mit sich selber. Sie hilft dem Menschen bei seinem angestrengten Versuch, sich vor der Gewißheit des absoluten Todes zu drücken.« – Albert Camus, Hochzeit des Lichts
Entwicklungshilfe
»Entwicklungshilfe ist ein System, bei dem man Geld von den armen Leuten in den reichen Ländern nimmt und es den reichen Leuten in den armen Ländern gibt.« – Peter Thomas Bauer
Tod in Venedig
»Die Beobachtungen und Begegnisse des Einsam-Stummen sind zugleich verschwommener und eindringlicher als die des Geselligen, seine Gedanken schwerer, wunderlicher, und nie ohne einen Anflug von Traurigkeit. Bilder und Wahrnehmungen, die mit einem Blick, einem Lachen, einem Urteilsaustausch leichthin abzutun wären, beschäftigen ihn über Gebühr, vertiefen sich im Schweigen, werden bedeutsam, Erlebnis, Abenteuer, Gefühl. Einsamkeit zeitigt… Tod in Venedig weiterlesen
Labyrinth der Einsamkeit
»In einer Epoche kollektiver Arbeit, kollektiven Gesanges und kollektiven Vergnügens ist der Mensch einsamer denn je. Denn der moderne Mensch gibt sich seinem Tun nicht völlig hin. Immer bleibt ein Teil seiner selbst, und zwar der tiefste, unberührt auf der Lauer. Im Jahrhundert der Aktion lauert der Mensch sich selber auf. Die Arbeit, der einzige… Labyrinth der Einsamkeit weiterlesen
Genialität
»Und was nach außen hin als Kreativität erscheint, ist im Inneren ein Nagen an sich selbst. Was von außen besehen beneidenswert ist, ist im Inneren ein zutiefst erbitterter Zustand. Die echte Genialität vernichtet sich selbst – und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit dem Tod ein Bündnis einzugehen. Die Genialität führt den Menschen… Genialität weiterlesen