29.3.2011 23:12 Ich weiß, wie, ich weiß, wo, nur das Wann ist unklar. Aber dass ich zwei der Kategorien kontrolliere und die Natur nur eine – ein letzter Triumph des Geistes über das Gemüse. – Wolfgang Herrndorf, Arbeit und Struktur
Kategorie: Sinn oder Sinnlosigkeit
Abwegig
10.7.2011 5:56 Beim Erwachen spüren, wie man vor einer Zehntelsekunde noch nicht wach gewesen war, und sich wünschen, nicht wach geworden zu sein, danach schlaflos. Stundenlang über die Steuererklärung nachgedacht. Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber eine panische Angst vor der Steuererklärung. Auch vor anderen Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen. Die eigentlich nicht… Abwegig weiterlesen
Warten
25.3.2013 15:50 Ein großer Spaß, dieses Sterben. Nur das Warten nervt. – Wolfgang Herrndorf, Arbeit und Struktur
Allein
Fragmente (10) Ich kann kein Instrument spielen. Ich kann keine Fremdsprache. Ich habe den Vermeer in Wien nie gesehen. Ich habe nie einen Toten gesehen. Ich habe nie geglaubt. Ich war nie in Amerika. Ich stand auf keiner Bergspitze. Ich hatte nie einen Beruf. Ich hatte nie ein Auto. Ich bin nie fremdgegangen. Fünf von… Allein weiterlesen
Irreversibel
NACHWORT Nachdem Wolfgang Herrndorf im Februar 2010 erfahren hatte, dass er nicht mehr lange leben würde, beschloss er, die ihm bleibende Zeit mit Arbeit zu füllen. Gemeint war damit das Schreiben von Romanen. Der Plan erwies sich als hilfreich: «Am besten geht’s mir, wenn ich arbeite» (19.4.2010). Und er trug Früchte. Herrndorf entwickelte eine Produktivität,… Irreversibel weiterlesen
Anachronistisch
»Wenn mir die Last der Schmerzen, des Elends und der Verachtung unerträglich wird, warum will man mich hindern, meinen Leiden ein Ende zu machen, und mich grausam eines Hilfsmittels berauben, das ich in den Händen habe? Warum soll ich noch einer Gesellschaft dienen, der ich nicht länger angehören mag? Warum wider meinen Willen einen Vertrag… Anachronistisch weiterlesen
Geschenkt
Das Recht über sich selbst Hiergegen läßt sich nun die höchst einfache Tatsache einwenden, daß der den Mutterleib verlassende Embryo sich keineswegs dem Staate zu irgend etwas verpflichtet, da ihm ja die Willensfähigkeit mangelt. Das Kind wird bekanntlich ohne seinen Willen in die Welt gesetzt, und ebensowenig wie seine Erzeuger daher für die Kreation Dankbarkeit… Geschenkt weiterlesen
Diärese
»Wir fragen immer nur, ob es ein Leben nach dem Tode gebe. Wir sollten fragen: gibt es ein Leben nach der Geburt?« – Samuel Beckett
Hoffnungsschlimmer
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Aber sie stirbt. – Donald Ray Pollock, Das Handwerk des Teufels
Zuverʃʒicht
»Das ist beinahe traurig, aber es ist für mich wirklich erlebte Erfahrung; es gehört zu meiner Resignationsphilosophie. Nervöse Menschen kann es aber auch zu einem seltsamen Suchen und Sehnen führen, schmerzlich und ohne Zuversicht, aber doch ohne Ende.« – Hugo von Hofmansthal, Age of innocence